Meet & Street Guide für Ausrichter
Konzept-Entwurf von Samuel Ioannidis
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Vorbereitung auf die Ausrichtung
2.1 Technische Vorbereitung
2.2 Kommunikation mit der Stadt
2.3 Absprachen mit Veranstaltungsorten
2.4 Zusammenarbeit mit Wohltätigkeitsorganisationen
2.5 Kommunikation mit Unterkünften
2.6 Medienarbeit
2.7 Kommunikation mit der Community
2.8 Einbindung von Sponsoren - Die Grundpfeiler von Meet & Street
3.1 Der Treffpunkt
3.1.1 Öffentlicher Ort
3.1.2 Nicht-öffentlicher Ort
3.2 Die Open Gallery - Optionales Programm
4.1 Ausstellung (Freitagabend oder Wochenende)
4.2 Verlosung / Tombola
4.3 Zwischentreffpunkt am Haupttag inkl. Gastronomie
5. Checkliste (alle Punkte kompakt)
1. Vorwort
Nach der intensiven Organisation des Meet & Street 2023 in Nürnberg – inklusive Abstimmungen mit der Stadt, Vertragsabschlüssen, Zusammenarbeit mit dem Straßenkreuzer und unserer Ausstellung – teile ich hiermit unsere Erfahrungen.
Diese Übersicht versteht sich als unverbindlicher Leitfaden für zukünftige Ausrichter. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient als praxisnaher Orientierungsrahmen und spiegelt lediglich die Erfahrungen aus Nürnberg wider.
Es sind nur Vorschläge, nichts muss übernommen werden. Jeder kann Punkte austauschen, kürzen oder komplett weglassen.
Jedes Event ist anders – und soll es auch bleiben! Kreativität ist ausdrücklich erwünscht. Der Guide soll diese Freiheit nicht einschränken.
Meet & Street lebt von Initiative und Eigenverantwortung – jeder Teilnehmer gestaltet das Event aktiv mit.
2. Vorbereitungen
Die Ausrichterstadt für das nächste Meet & Street steht in der Regel bereits ein Jahr im Voraus fest – meist ist es das zweite Juliwochenende. Sollte es Überschneidungen mit anderen Großveranstaltungen geben, kann ggf. auf das erste Juliwochenende ausgewichen werden.
Der Austausch erfolgt in einer WhatsApp-Koordinatorengruppe, in der je ein bis zwei VertreterInnen eines Kollektivs eingebunden sind. Frühzeitige Planung ab spätestens Herbst ist empfehlenswert.
2.1 Technische Vorbereitungen
Die Domain www.meetandstreet.de leitet auf eine Unterseite des jeweiligen Ausrichterkollektivs weiter.
Diese Unterseite sollte stets aktuelle Informationen (Ort, Uhrzeit, Programmpunkte, etc.) enthalten.
Ansprechpartner zur URL-Verwaltung ist das Unposed Society Hannover Kollektiv.
Auch das Logo für Meet and Street in entsprechendem und anpassbarem Format "liegt" beim jeweils bisher ausrichtenden Kollektiv vor.
2.2 Kommunikation mit der Stadt
Noch vor dem Erstkontakt mit der Stadt sollten im Team mögliche Treffpunkte und geeignete Orte für die Open Gallery identifiziert werden.
Wichtige Tipps:
- Kontaktstelle ist oft das Kulturamt.
- Bei Terminanfragen auf frühere Events, Spendensummen und Pressematerialien verweisen.
- Auch für optionale Vorabprogramme (z. B. Ausstellungen) kann die Stadt Räume vermitteln.
- Kulturreferate sind oft gut vernetzt mit lokalen Institutionen und Medien.
2.3 Absprachen mit Veranstaltungsorten
Abhängig davon, ob es sich um eine gemeinnützige Einrichtung oder ein Unternehmen handelt, unterscheiden sich Voraussetzungen.
- Ideen und Programmpunkte klar und früh kommunizieren.
- Eine schriftliche Zusage einholen.
- Möglichkeiten wie Gastrofläche, Ausstellungsmöglichkeiten und Laufkundschaft prüfen.
2.4 Zusammenarbeit mit
Wohltätigkeitsorganisationen
Ein zentrales Anliegen von Meet & Street ist der wohltätige Zweck – insbesondere in Zusammenarbeit mit lokalen Straßenmagazinen o. ä.
- Frühzeitiger Termin zur Vorstellung vereinbaren.
- Klären, ob die Organisation selbst Spenden sammelt oder das Kollektiv dies übernimmt.
- Spendenaktionen (z. B. Tombola) müssen vorab abgestimmt werden.
2.5 Kommunikation mit Unterkünften
Einige Hotels sind bereit, Rabatte für Eventteilnehmende anzubieten. Einfach freundlich nachfragen. Die Infos sollten auf der Website bereitgestellt werden.
2.6 Medienarbeit
Medienarbeit ist optional, aber lohnend. Ziel: Reichweite, Aufmerksamkeit, höhere Spendensummen.
Geeignete Kanäle:
- Lokalpresse / Stadtteilmagazine
- Lokale Radiosender, YouTube, Podcasts
- Lokales Straßenmagazin (besonders bei Kooperation)
Tipp: Kleines Medienpaket mit Gruppenfotos, Infos und Links vorbereiten.
2.7 Kommunikation mit der Community
Die Hauptkommunikation erfolgt über WhatsApp, Social Media und die Website.
Wichtig sind Infos zur Open Gallery:
- Ca. 3 Prints pro Person (Format 20 × 30 cm) mitbringen
- Infos zu örtlichen Fotodruckmöglichkeiten auflisten (Drogeriemärkte, Fotofachgeschäfte)
2.8 Einbindung von Sponsoren
Auch wenn das Event nicht kommerziell ist, können Sponsoren zur Kostenabfederung hilfreich sein. Hier gilt: transparente Kommunikation und gezielte Auswahl.
3. Die Grundpfeiler von Meet & Street
Im Zentrum stehen zwei Kernelemente:
- Der gemeinsame Treffpunkt
- Die Open Gallery
Beide sollten gut geplant und kommuniziert werden.
3.1 Der Treffpunkt
Am Veranstaltungstag morgens oder vormittags treffen sich alle zum Start in den offiziellen Teil von Meet & Street.
Empfehlung:
Hier Prints einsammeln, ein Gruppenfoto machen und erste Infos (z. B. zu Walks) durchgeben.
3.1.1 Öffentlicher Ort
- Genehmigung bei der Stadt einholen
- Infos per Megafon möglich?
- Treffzeit vorher auf der Website ankündigen
3.1.2 Nicht-öffentlicher Ort
- Betreiber vorab informieren (Teilnehmerzahl, Dauer, Lautstärke)
- Nutzung klären (Toiletten, Lautsprecher etc.)
3.2 Die Open Gallery
Der zentrale Programmpunkt: Ausstellung, Spendenaktion, Kommunikation mit Passanten.
Wichtig:
- Ort mit viel Laufkundschaft wählen
- Entscheidung treffen: Hängen TeilnehmerInnen selbst auf oder macht das Team?
- Materialien zur Befestigung vorbereiten
- Ablauf z. B.:
- Aufhängung der Prints
- Begrüßung & Eröffnung
- Dank an alle Mitwirkenden
- Staffelstabübergabe für das Folgejahr
Achtung:
Spendenboxen gut sichern, wenn keine Betreuung durch Organisation erfolgt.
4. Optionales Programm
Auch wenn Meet & Street im Kern aus einem Aktionstag mit zwei klaren Hauptpfeilern besteht – dem gemeinsamen Treffpunkt (siehe 3.1) und der Open Gallery (siehe 3.2) –, hat es sich eingebürgert, dass viele TeilnehmerInnen bereits am Vortag anreisen und auch bis Sonntag bleiben.
Wichtig ist: Dieser Aufwand ist komplett optional. Das Event funktioniert auch wunderbar nur mit den zwei Hauptpunkten – alles andere ist ein „Kann“, kein „Muss“.
Oft reicht es, ein paar Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen – sei es am Vortag, am Haupttag zwischendurch oder am Sonntag.
Der Fokus sollte weiterhin auf Eigenverantwortung liegen: Jeder trifft sich mit den Leuten, die man sehen möchte, oder findet spontan Anschluss vor Ort. Genau das macht den Charme eines gelungenen Meet & Street aus – ein lockeres Zusammentreffen der Szene.
Wenn Zeit und Kapazitäten vorhanden sind, können folgende optionale Programmpunkte angeboten und kommuniziert werden (siehe Punkt 2.7). Die Liste basiert auf früheren Events und stellt lediglich Beispiele dar – weitere kreative Ideen sind natürlich willkommen.
Alle Punkte unter Kapitel 4 sind als freie Gestaltungselemente gedacht. Sie sollten nicht verpflichtend wirken, sondern als Impulse verstanden werden – je nachdem, was das ausrichtende Team realistisch stemmen kann und möchte.
4.1 Ausstellung (mit oder ohne Community-
Teilnahme)
Eine Ausstellung, organisiert durch das ausrichtende Kollektiv, eignet sich hervorragend als Programmpunkt für den Vortag – wenn viele Teilnehmende bereits angereist sind.
Diese kann im Vorfeld angekündigt werden, um Vorfreude zu wecken und den Auftakt in das Wochenende zu gestalten.
Denkbare Varianten:
- Eine reine Kollektivausstellung, kuratiert vom ausrichtenden Team
- Eine Community-Ausstellung, z. B. im Rahmen eines Wettbewerbs Wochen oder Monate vor dem Event, bei dem Fotos aus der Szene eingereicht werden können
- Eine Mischform, bei der sowohl Kollektiv als auch Community vertreten sind
Ein solcher Ort eignet sich ggf. auch als:
- Treffpunkt am Samstag
- Zwischentreffpunkt oder Rückzugsort („Homebase“)
- Gastronomischer Begegnungsort (siehe Punkt 4.3)
Besonders geeignet sind:
- Orte mit Ausstellungsflächen
- Räume mit Bezug zu Kunst und Kultur
- Lokale Betriebe mit Gastro-Bereich oder Außenfläche
Falls eine Ausstellung geplant ist, sollte diese in direkter Absprache mit den Stellen erfolgen, mit denen bereits Kontakt besteht (z. B. Kulturamt, städtische Einrichtungen, Sponsor*innen). Ziel ist es, Aufwand zu minimieren und Synergien zu nutzen.
4.2 Verlosung / Tombola
Eine Verlosung oder Tombola kann eine zusätzliche, niederschwellige Programmbereicherung darstellen und gleichzeitig den wohltätigen Zweck von Meet & Street unterstützen.
Beispiel aus Hamburg:
- Lose wurden vor Ort verkauft, der Erlös ging direkt als Spende an die unterstützte Organisation.
- Preise wurden von Sponsoren beigesteuert oder aus der Community zur Verfügung gestellt – etwa Fotobücher, Magazine oder Prints.
Alternativ ist auch eine digitale Variante möglich: Die Lose werden bereits im Vorfeld online verkauft (z. B. über einen Zahlungslink), die Auslosung findet dann am Abend des Haupttages während oder nach der Open Gallery statt.
Wichtig: Vorab mit der Wohltätigkeitsorganisation klären, ob und wie die Verlosung umgesetzt werden darf. Dies betrifft sowohl die rechtliche Seite (z. B. Spendenannahme) als auch die Präsenz vor Ort.
4.3 Zwischentreffpunkt am Haupttag inkl.
Gastronomie
Ein weiterer optionaler, aber beliebter Programmpunkt ist ein Zwischentreffpunkt am frühen Nachmittag des Haupttages – also zwischen dem ersten Treffpunkt am Vormittag und der Open Gallery am späten Nachmittag oder Abend.
Geeignet sind hier beispielsweise:
- Gastronomiebetriebe mit ausreichend Sitzgelegenheiten
- Cafés, Bars oder Restaurants, die zentral gelegen und gut erreichbar sind
- Räumlichkeiten, die bereits durch andere Programmpunkte genutzt werden (z. B. Ausstellungslocation aus Punkt 4.1)
Vorteile:
- Die Community hat Zeit, sich zu entspannen, etwas zu essen oder sich auszutauschen
- TeilnehmerInnen, die später anreisen, können hier leichter dazustoßen
- Die Atmosphäre bleibt locker und ungezwungen
Tipp: In Abstimmung mit dem Betreiber kann man ggf. Sonderkonditionen aushandeln – etwa einen Rabatt oder reservierte Tische für Meet & Street-TeilnehmerInnen.
5. Checkliste
DOWNLOAD ALS PDF
Allgemeine Vorbereitung
☐ Termin festlegen (i. d. R. 2. Juliwochenende)
☐ Zuständigkeiten im Orga-Team klären
☐ Teilnahme an der Koordinatorengruppe (WhatsApp)
☐ Planung ab spätestens Herbst beginnen
Technische & organisatorische Vorbereitung
☐ Infoseite (z. B. auf Kollektiv-Website) einrichten
☐ Weiterleitung über www.meetandstreet.de einrichten lassen
☐ Informationen regelmäßig aktualisieren
Kommunikation mit Stadt & Veranstaltungsorten
☐ Kulturamt / Stadtverwaltung kontaktieren
☐ Mögliche Orte für Treffpunkt und Open Gallery definieren
☐ Vorjahresbeispiele (Fotos, Spendensummen, Artikel) mitgeben
☐ Eventidee persönlich vorstellen
☐ Veranstaltungsort (für Ausstellung oder Treffpunkt) organisieren
☐ Schriftliche Zusagen einholen
Kommunikation mit Partnern
Wohltätigkeitsorganisation
☐ Ansprechpartner kontaktieren
☐ Klären, wer Spenden sammelt (Stand oder Kollektiv)
☐ Kommunikation über Präsenz & Kooperation abstimmen
☐ Vorabaktionen wie Tombola gemeinsam abstimmen
Unterkünfte
☐ Hotels wegen Sonderkonditionen anfragen
☐ Ergebnisse kommunizieren (Website, Social Media)
Medien
☐ Medienpaket vorbereiten (Fotos, Eventbeschreibung, Links)
☐ Lokalpresse & Stadtmagazine kontaktieren
☐ Podcasts / YouTuber aus der Szene anfragen
☐ Lokales Straßenmagazin involvieren (falls Kooperationspartner)
Sponsoren
☐ Relevante Sponsoren ansprechen (Druck, Technik, Verpflegung)
☐ Klare Kommunikation: Zweck & Darstellung
☐ Integration in Kommunikation klären (Logo, Danksagung etc.)
Kommunikation mit der Community
☐ Hauptinfos auf WhatsApp, Social Media & Webseite veröffentlichen
☐ Open Gallery erklären: 3 Prints pro Person (20x30 cm)
☐ Druckmöglichkeiten vor Ort recherchieren und mitteilen
Grundpfeiler des Events
Treffpunkt (Vormittag)
☐ Ort auswählen: öffentlich oder privat
☐ Genehmigungen einholen oder Betreiber ansprechen
☐ Ansagen (z. B. Megafon) klären
☐ Prints einsammeln oder Sammelplatz kommunizieren
☐ Gruppenfoto planen
☐ Ablauf vor Ort kommunizieren
Open Gallery (Nachmittag/Abend)
☐ Ort mit viel Laufkundschaft festlegen
☐ Auf-/Abbau-Zeit vorher abstimmen
☐ Klären: Hängen Teilnehmende selbst auf oder das Team?
☐ Ausreichend Befestigungsmaterial bereitstellen
☐ Offizielle Begrüßung & Eröffnung vorbereiten
☐ Danksagung an Helfende einplanen
☐ Ggf. Staffelstabübergabe organisieren
☐ Spendenboxen sichern (ggf. mit Aufsicht)
Optionales Programm (Beispiele)
Ausstellung (Freitagabend oder Wochenende)
☐ Kollektivausstellung oder Community-Ausstellung planen
☐ Ort mit geeigneter Fläche & Atmosphäre wählen
☐ Frühzeitig ankündigen (z. B. per Social Media)
☐ Option: Ausstellung als Homebase nutzen
☐ Mit Stadt oder Kulturbetrieben abstimmen
Verlosung / Tombola
☐ Konzept definieren: digital oder vor Ort
☐ Preise sammeln (Sponsoren, Community-Beiträge)
☐ Lose erstellen (z. B. Print oder Online)
☐ Auslosung planen (z. B. während Open Gallery)
☐ Organisation in Abstimmung mit Spendenpartner klären
Zwischentreffpunkt inkl. Gastronomie (Samstag Nachmittag)
☐ Ort auswählen (Café, Bar, Ausstellungslocation etc.)
☐ Platzangebot & Reservierung prüfen
☐ Info an Community kommunizieren: Uhrzeit, Adresse, optionaler Charakter
☐ Optional: Sonderkonditionen mit Gastronomie vereinbaren
CHECKLISTE DOWNLOAD (PDF)
