morgens halb zehn in deutschland – zeit, ein streetcollective zu gründen…

Wie entsteht ein Kollektiv? Da hat wohl jede Gruppe ihre eigene Geschichte – in unserem Fall war die eigentliche Gründung eine recht spontane Aktion. Es war letztes Jahr im August, mein Urlaub war fast vorbei und ich war einerseits gelangweilt, andererseits voller Tatendrang. Klar, gesprochen hatten wir schön öfter darüber und die Idee fanden irgendwie auch alle gut, nur den nächsten entscheidenden Schritt sind wir eben nicht gegangen…

Von Vorne. die Ursprünge unserer Gruppe sind in einem lokalen instagram-Projekt begründet –  nuernberg_unposed.
Dieses wurde von Wolfgang ins Leben gerufen mit dem Ziel, ungestellte Momente einer, unserer Stadt zu zeigen. Als Einzelkämpfer baute er zunächst die Seite auf, machte sie bekannt und schaffte so die Grundlagen und eine stabile Basis – eine Geschichte, die er selber besser erzählen kann…

Auch meiner Fotografie gab er damit damals einen Namen und eine Heimat – wie letztlich alle Mitglieder unseres Kollektivs war auch ich regelmäßig mit meinen Fotos in den „weekly essenz“ vertreten und so entwickelte sich über die Zeit die Streetfotografie als Hauptfokus. Wie hätte ich dann nein sagen können, als er mich fragte, ob ich ihn, zusammen mit chris und christoph, als admins des Projekts unterstützen würde – und so waren wir also zu viert.

nuernberg_unposed nahm Fahrt auf, neue Ideen wurden verwirklicht, wir trafen uns wiederholt zu Besprechungen und die Krönung war unser Jubiläumswalk im März 2018. Dann passierten aber mehrere Sachen gleichzeitig. Zum einen fiel es mir zunehmend schwerer, mich für instagram zu motivieren, die Bildausbeute für unsere wöchentlichen reposts wurde weniger, die Teilnehmerzahlen an den monatlichen hashtag-Projekten sanken. Gleichzeitig merkte ich, dass es ungleich mehr Spaß machte, mich mit den Jungs zu treffen, zu quatschen und gemeinsam fotografieren zu gehen.

Zur selben Zeit traf ich Ivan aus Frankfurt, welcher im Rahmen einer Ausstellung von Analogfotografen in Nürnberg war. Wir kamen ins Plaudern und er erzählte mir von collateraleyes, seinem streetcollective. Kurzerhand machte ich mich im Sommer auf nach Frankfurt, lernte einige seiner Jungs kennen und sie führten mich gemeinsam durch ihre Stadt – ein toller Nachmittag!

Zuhause angekommen stand für mich fest, jetzt muss etwas passieren. Also kurzerhand ein Logo designed, einen neuen instagram-Kanal eröffnet und den Rest der Mannschaft vor vollendete Tatsachen gestellt – 31.08.2018, das nuernberg_unposed_collective war geboren. Schnell meldeten sich weitere Interessenten aus dem engsten Kreis der treuen unposed-community und so wuchsen wir schrittweise weiter. Virginie und Ralph sowie Sebi und Jolanta vervollständigen das aktuelle Team. Und was soll ich sagen, es hat sich eine tolle Gruppe von Gleichgesinnten und inzwischen Freunden entwickelt!

Wir haben jede menge Spaß zusammen, viele Ideen und sind fleißig am Verwirklichen dieser. Eine seht ihr vor euch, unsere homepage. instagram ist eine tolle Plattform, langfristig bietet aber das www die breitere und stabilere Basis, sodass wir uns zunehmend emanzipieren und uns aus unserer Kinderstube herausentwickeln wollen.

Wir wollen uns mit anderen Streetkollektiven und -fotografen in ganz Deutschland vernetzen und es interessierten ermöglichen, Ansprechpartner zu finden und es uns gleich zu tun. Hierzu sollen eine Karte mit deutschen Kollektiven sowie eine Liste von Fotografen beitragen – jeder ist aufgerufen, sich ein- und so einen Teil dazu beizutragen, die deutsche community weiter voran zu bringen!

Natürlich wollen wir aber auch in unserer Heimatstadt Menschen begeistern und mit dem Virus streetphotography anstecken. Fotowalks und Ausstellungen sollen folgen, darüber würden wir gerne eine street-guide-nürnberg erstellen, mit unseren hotspots und Lieblings-events – mal sehen, was sich wie schnell realisieren lässt…

Der größte Traum ist aber sicherlich, eine Art photokina für Streetfotografie zu etablieren – eine street convention. Wäre doch toll, wenn sich Streetfotografen in regelmäßigen Abständen in unterschiedlichen Städten treffen würden um sich über ihre Leidenschaft auszutauschen und gemeinsam zu fotografieren…

In diesem Sinne: seid gespannt, bringt euch ein – don´t dream your life, live your dreams!

gerald

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert