social media – was gibt es sonst noch neben instagram

Vor kurzem wurde ich gefragt welche Fotoplattformen es neben Instagram noch so gibt.

Ich glaube die Frage war sogar „welche richtig guten Foto Plattformen“ es da noch gäbe.

Zunächst sei angemerkt, Instagram ist gar keine Fotoplattform im klassischen Sinne, dazu später mehr.

Welche Fotoplattformen gibt es also?

Nun, ich erinnere mich dass es vor vielen Jahren (Instagram gibt es erst seit 2010) eigentlich nur die Foto-Foren, z.B. dslr-forum.de, und später die Webportale, wie die „fotocommunity.de“ gab.

2004 kamen dann „flickr.de“ und später seine diversen Ableger dazu. Ich werde hier nicht auf alle Plattformen eingehen sondern nur die meiner Ansicht nach wichtigsten bzw. größten behandeln.

Was ist denn überhaupt ein Forum? Hier die Definition aus wikipedia:

„Ein Internetforum (von lat. forum, Marktplatz), auch Webforum, Diskussionsforum, Computerforum, Online-Forum oder Bulletin Board, ist ein virtueller Platz zum Austausch und zur Archivierung von GedankenMeinungen und Erfahrungen. Die Kommunikation in Foren ist asynchron, das heißt ein Beitrag wird nicht unmittelbar und sofort, sondern zeitversetzt beantwortet.“

Fotografie-Foren sind oft Themenbezogen oder Herstellerbezogen, d.h. es gibt ein Forum für Makrofotografie, eines für Landschaftsfotografie, andere Foren sind nur für Fuji oder Canon Liebhaber gedacht , andere sind allgemein gehalten.

Man hatte also anfangs, wenn man seine Fotos online zeigen wollte, abgesehen von der eigenen Webseite, nur die Möglichkeit ein Forum zu benutzen, dort seine Fotos in sog. „Threads“ zur Diskussion zu stellen. Meist tummelten sich auch damals schon in den Foren viele die nur darauf warteten die gezeigten Fotos zu „zerreißen“, vor allem dann wenn die Fotos richtig gut waren.

Natürlich ist das nicht immer so, auch hilfreiche Kommentare und konstruktive Kritik gibt es in Foren, leider aber eher selten. Fotos sind hier also zeigbar, Feedback wird es geben, konstruktiv ist das aber nicht immer.

Die fotocommunity.de wurde 2001 gegründet, existiert auch heute noch, und ist sozusagen eine Webseite auf der man sich ein Profil mit einer eigenen kleinen Galerie erstellen kann. Dort kann man dann Fotos hochladen und in seinem Profil zeigen, die Fotos konnte man auch in Gruppen einsortieren, somit können sie von anderen Mitgliedern gesehen werden und kommentiert werden. Gruppen sind hier thematisch, also „Portrait“, „Natur“ oder „Landschaft“. Einen Bereich zum diskutieren und quatschen gibt es auch, somit also Forum und Galerie in einem.

Die Gepflogenheiten waren dort Anfangs super, Gleichgesinnte konnten sich austauschen. Über die Jahre entwickelte sich aber leider auch dort eine gewisse Gehässigkeit fast wie in den übrigen Fotoforen, Bilder wurden schlecht geredet, Neid wurde offen gezeigt in Form von boshaften Kommentaren unter sehr guten Fotos. Vielleicht hat sich das heute geändert, ich hatte damals dieses Portal nicht mehr weiter genutzt.

Von konstruktiver Kritik konnte also auch hier nicht immer die Rede sein. Auch hier bildeten sich schnell die „Stars“ heraus, also diejenigen Fotografen die plötzlich tausende follower hatten, ja auch dort konnte man Usern folgen, sprich „Followen“.

Von daher bezeichne ich die fotocommunity auch als eine frühe Art von „SocialMedia“ Plattform.

Die Hintergrund Mechanismen sind zwar nicht so ausgeprägt, aber eine kostenpflichtige Pro Mitgliedschaft gibt es auch hier. Man darf dann mehr Fotos hochladen, mehr Funktionen nutzen oder kann sich sogar eine kleine „Homepage“ als Subdomain erstellen.

Im Jahre 2007 kam dann flickr.de, eine neue Fotoplattform, hier war man nun erstmals international unterwegs, die Kommentare der User angenehmer, viel Speicherplatz kostenlos, die Plattform wuchs schnell. Gruppen konnten hier selbst erstellt werden, es gab viel mehr Funktionen, mehr Reichweite.

Wikipedia beschreibt flickr so:

Flickr (von englisch to flick through something, „etwas durchblättern“, also etwa „Vorrichtung zum Durchblättern“ bzw. „Durchblätterer“ oder von englisch to flicker, „flimmern“) ist ein kommerzieller Onlinedienst mit Community-Elementen, der es Benutzern erlaubt, digitale und digitalisierte Bilder sowie kurze Videos von maximal drei Minuten Dauer mit Kommentaren und Notizen auf die Website zu laden und so anderen Nutzern zugänglich zu machen (zu „teilen“). Neben dem herkömmlichen Hochladen über die Website können die Bilder auch per E-Mail oder vom Mobiltelefon aus übertragen und später von anderen Webauftritten aus verlinkt werden.“

Flickr – Wikipedia

Flickr war damals eine tolle Alternative zu den einfachen Foren, und das ist flickr auch heute noch. Ich persönlich nutze hier vor allem die Möglichkeit meine Fotos kostenlos online zu speichern um sie dann bequem in meinem Blog verlinken zu können.

Somit muss ich nicht überall mein Foto hochladen, sondern kann einfach den flickr Link dazu benutzen. Löscht man das Foto aus flickr ist es praktischerweise aus allen anderen dorthin verlinkten Orten auch entfernt.

Fotos können auf flickr in Ordnern sortiert und verwaltet werden, private Fotos können nur für spezielle User sichtbar oder nicht sichtbar gemacht werden. Flickr stellt hierzu ein Organisationstool zur Verfügung. Diese praktischen Funktionen gibt es in einfachen Foren nicht.

Auch bei flickr gibt es eine Pro-Mitgliedschaft, d.h. man bezahlt pro Monat und hat somit z.B. Zugriff auf detaillierte Statistiken und Informationen bzgl. der Zugriffe auf die eigenen Fotos. Weiterhin wird durch die bezahlte Mitgliedschaft die Anzahl der speicherbaren Fotos erhöht. Der Gratis Modus ist hier begrenzt.

Das ist im wesentlichen auch der größte Vorteil der bezahlten Mitgliedschaft. Womöglich auch das Ranking und die Chancen auf „explore“, siehe weiter unten.

Konstruktive Kritik gibt es auf flickr aber eigentlich auch nicht wirklich. Es wird ausschliesslich positiv kommentiert, der Favorit-Button geklickt (das kennt man auch als like-button) oder man äussert sich eben einfach gar nicht zu einem Foto. Ein Lerneffekt oder eine Hilfe für Einsteiger ist das also nicht unbedingt.

Fairerweise muss man sagen dass die „likes“ auf flickr nicht so leicht zu bekommen sind, gefühlt liken die User hier nicht einfach nur so oder weil man ihre Fotos auch geliked hat, sondern nur wenn das Foto aus fotografischer Sicht auch wirklich Gefallen findet.

Und hier erkennt man auch den größten Unterschied zu den SocialMedia Plattformen, denn auf Fotoplattformen tummeln sich mehrheitlich User mit Bezug zur Fotografie.

Die Mechanismen sind bei flickr fast wie auf Instagram oder Facebook, mit etwas Glück bekommt man sein Foto in den „explore“, dann wird es sozusagen allen Usern auf der Startseite gezeigt, die likes sind dann entsprechend hoch, da prozentual viele User das Foto sehen, welches sonst nur direkt über einen Profilbesuch oder über den Besuch der Gruppe in der das Foto eingestellt wurde zu betrachten ist. Das ganze erfolgt durch einen Algorithmus, dieser entscheidet ob und welches Foto hier gezeigt wird.

Es gibt noch weitere vergleichbare Fotoplattformen wie z.B. 500px, Zenfolio oder 1x.com, selbst auf stern.de oder heise.de kann und konnte man seine Fotos zeigen.

Der wirkliche Vorteil gegenüber Instagram ist allerdings die Möglichkeit seine Fotos nahezu Bildschirm füllend zu zeigen, Die Darstellung am Monitor in hoher Auflösung, Schärfe und Detailtreue ist in der Fotografie meiner Meinung nach nunmal sehr wichtig.

Im Jahre 2010 (mobil dann ab 2012) kam Instagram dazu. Auch hier gibt es eine Definition auf wikipedia:

Instagram ist ein werbefinanzierter Onlinedienst zum Teilen von Fotos und Videos, der seit 2012 zu Facebook gehört. Instagram ist eine Mischung aus Microblog und audiovisueller Plattform und ermöglicht es, Fotos auch in anderen sozialen Netzwerken zu verbreiten.[3] Zur Nutzung stehen Apps für Windows 10Windows 10 MobileAndroid und iOS zur Verfügung. Nutzer können ihre Fotos und Videos bearbeiten und mit Filtern versehen. In Anlehnung an die Kodak Instamatic und an Polaroid-Kameras hatten mit Instagram gemachte Fotos und Videos ursprünglich eine quadratische Form.“

Instagram – Wikipedia

Anfangs wurde das nicht von allen Fotografen wirklich ernst genommen, man hatte das als Plattform zur Selbstdarstellung abgetan, Leute die ihr Essen fotografieren, Urlaubsfotos, geknipst mit dem Handy, oder Selfies in tausend Variationen. Nun, zum Teil ist das auch so.

Instagram hat keine Gruppenfunktion, aber durch die Funktion der Hashtags eine fast vergleichbare Art der Zuordnung. Im Prinzip vergleichbar mit den Gruppen auf flickr.

Das ganze ist nicht so wirklich toll am PC zu betrachten, der Fokus von Instagram lag von Anfang an auf dem mobilen Sektor, sprich dem Smartphone per App.

Instagram wuchs sehr schnell und auch Fotografen erkannten die hohe Reichweite die man dort aufgrund der sehr hohen und wachsenden Userzahlen erreichen konnte.

Erstaunlicherweise war es nun völlig in Ordnung Fotos nur noch am Smartphone Display zu betrachten. Ich spreche oft davon, dass sich die Sehgewohnheit von da an stark verändert hat. Fotos wurden sogar entsprechend fotografiert oder der Bildausschnitt so gewählt, dass sie für Instagram und der Betrachtung auf kleinen Handydisplays optimiert waren.

Das Anzeigeformat wird von Instagram vorgegeben, ein klassisches 2:3 Format, welches viele aus der analogen Fotografie noch kennen, gibt es nicht, Quadrate und 4:5 Formate sind hier angesagt.

Das kann im Prinzip aber kein Fotoapparat so aufnehmen, die Fotos werden also immer entsprechend beschnitten. Alternativ gibt es Apps mit denen man die 2:3 Formate in ein Quadrat einbetten kann, natürlich wird das ganze dann noch kleiner dargestellt. Es wird dann zum Mäusekino.

Unsere Kameras produzieren heute bis zu 100 Megapixel Auflösung, problemlos großformatig druckbar, wir haben große Monitore zuhause, aber wir betrachten Fotografien auf kleinen Smartphone Displays. Schon irgendwie lustig.

Alleine aus diesem Grund kann Instagram einfach keine passende oder Ernst zu nehmende Präsentationsfläche für Fotografie sein, die den Fotografien gerecht wird. Ich empfehle jedem die oben genannten Fotoplattformen mal anzusehen, denn dort kann man seine Fotos noch bildschirmfüllend zeigen.

Instagram unterscheidet sich aber im wesentlichen auch durch seine SocialMedia Funktionen und deren Algorithmen von den übrigen Fotoplattformen.

Je mehr Zeit man hier verbringt, desto höher das eigene Ranking. Je mehr Aktion man zeigt, je mehr man selbst kommentiert und liked, desto höher das eigene Ranking. Je mehr man für Promotions, also die Werbung für die eigenen Fotos bezahlt, desto höher die eigene Reichweite.

Auf Instagram wird also zunächst mal derjenige groß, der viel investiert, sowohl Zeit als auch Geld, und am besten über einen langen Zeitraum.

Likes und Kommentare sind auch hier durchweg positiv, es gibt quasi keine Kritik und das hat vor allem damit zu tun, das es sich um eine SocialMedia Plattform handelt und nicht um eine reine Fotoplattform oder ein Forum für Fotografen.

Es geht dem Betreiber (seit 2012 Facebook) darum Geld zu verdienen und den Kunden an die App zu binden.

Den Usern geht es darum mehr follower zu bekommen, und dadurch mehr likes und mehr Reichweite. Und da bieten sich kritische oder negative Kommentare unter anderen Fotos einfach nicht so gut an.

Es gibt sehr große Instagrammer, oder auch Influenzer genannt, mit tausenden Followern, diese haben teilweise auch schon Verträge mit den großen Unternehmen und bekommen die Kameras, Pflegeprodukte, Beautyprodukte, Kleidung usw. kostenlos zur Verfügung gestellt.

Für die Firmen ist das dann günstige Werbung für ihre Produkte, die sich rasend schnell verbreitet aufgrund der hohen Userzahlen und der hohen Aktivität derer auf Instagram.

Um es aber nochmal klar zu sagen, ja, es gibt auch Fotografen auf Instagram die wirklich klasse Fotos machen, extrem talentiert sind und zu recht extrem hohe Follower Zahlen haben.

Nur ist es hier aber wie in der Musik, es gibt immer eine paar Bands die in den Top10 sind und von Millionen Menschen gehört und gekauft werden, und auf der anderen Seite die kleinen Nachwuchs-Bands die Jahre lang versuchen nach oben zu kommen. Die Fotografie unterscheidet sich heute nicht großartig davon.

Früher war dann also alles besser? Naja es gab einfach nicht so viele Fotografen, das Handwerk (analog) beherrschte nicht jeder, Equipment war sehr teuer usw., heute reicht oft schon ein Smartphone.

Folglich gibt es einfach viel mehr Menschen die aktiv fotografieren. Das ist natürlich auch gut so.

Es muss einem auch klar sein, dass die Anzahl der likes die man auf seine Fotos bekommt sich  analog zur Anzahl seiner follower verhält.

D.h. dass die großen Accounts nicht unbedingt immer die besten Fotos machen nur weil diese viele likes bekommen.

Ein Beispiel:

Ein Account mit ca. 800 Followern erzielt auf seinen Fotos im Schnitt 70likes. Einige wenige Fotos bekommen vielleicht auch mal über 100 likes.

Ein Account mit 600tausend Followern hat pro Fotos ca. 10 bis 30 tausend likes.

Mann könnte nun eine „likes-per-follower“ Zahl errechnen.

Dann hätte der kleine Account einen Quotient von 12, also jeder 12. follower liked das Foto, der große Account hingegen hätte einen Quotient von 20, somit liked hier nur jeder 20. follower das Foto.

Was hier nun besser oder schlechter ist kann man zwar erkennen, ist aber trotzdem völlig egal, denn der Account mit 600 tausend Followern hat einfach immer den besseren Stand, weil die Reichweite so viel höher ist.

Zusätzlich spielen auch noch die verwendeten Hashtags, vergleichbar mit den flickr Gruppen, eine wichtige Rolle, man sieht aber wohin das führt. Es bleibt nicht bei den Fotos und der Freude an der Fotografie.

Auf SocialMedia Plattformen muss man leider immer „am Ball“ bleiben, täglich aktiv sein, täglich Bilder posten, sonst stellt einen der Algorithmus immer weiter nach hinten, in den Feeds der anderen User wird man dann seltener gezeigt.

Und es ist immer das gleiche Spiel: wenn du mein Foto magst, mag ich auch deins. Folgst du mir, folge ich dir. Oder: ich folge dir, du folgst mir und dann entfolge ich dir wieder.

Hat das nun also noch etwas mit Fotografie zu tun? Mit Leidenschaft?

Nicht falsch verstehen, wenn jemand ein Foto liked ist das sicherlich auch bestimmt meist ernst gemeint. Aber beobachtet doch mal wer, wann, wie eure Fotos liked. Oder wie ihr selbst andere liked. Und beobachtet auch mal wie es ist wenn ihr keine Fotos mehr liked. Na? Werden eure dann noch geliked? Wie ist es wenn jemand eure Fotos plötzlich nicht mehr liked? Wollt ihr dann seine noch liken? Liked man eigentlich weil ein Foto gut ist? Geht es um Fotografie oder doch nur um Follower? Hinterfragt man das?

Weiterhin ist Instagram keine Plattform ausschließlich für Fotografen, im Gegenteil, die ganz großen Stars sind hier die Beauty Queens, Models, Modeblogger, Schauspieler usw.

Die Algorithmen von Instagram sind nicht öffentlich bekannt aber durchaus erkennbar.

Es sei nur soviel gesagt, egal wie gut du bist, wenn du nicht schon vorher bekannt oder berühmt bist, z.B. durch Youtube oder Erwähnungen in der Presse oder Features auf sehr großen Instagram Themen-Accounts, wenn du nicht für Werbung bezahlst oder nicht täglich auf Instagram aktiv bist und deine Community aktiv vergrößerst, wirst du nie richtig viel Reichweite bekommen können, auch wenn deine Fotos noch so gut sind.

Was soll oder kann man dann tun?

Nun, ich für meinen Teil bin zur Erkenntnis gekommen, dass die reinen Fotoplattformen hilfreich sein können, Social Media Plattformen hingegen für die eigene Fotografie keine wirklich große Bereicherung sind, sondern eigentlich nur die menschliche Sehnsucht nach Zuspruch befriedigen, oder auch nicht. Man läuft täglich seinen likes hinterher und ist sich ganz sicher dass man es irgendwann ganz nach oben schaffen wird.

SocialMedia Plattformen wie Instagram oder Facebook fördern natürlich die Community, das kennen lernen von gleich Gesinnten, genau dafür sind diese Plattformen wirklich sehr gut geeignet.

Eine Inspiration für die eigene Fotografie kann Instagram trotzdem sein, vor allem wegen der vielen User und der gefühlt unendlichen Menge an täglich neuen Fotos.

Schon ein bisschen widersprüchlich, ich weiss, es steckt eben doch eine gewisse Medien-Sucht dahinter.

Der für mich wohl wichtigste Aspekt von Instagram als SocialMedia Plattform ist aber, dass ich hierdurch meine Kollektivmitglieder kennen gelernt habe und grundsätzlich durch Instagram dieses Kollektiv wohl erst entstanden und gewachsen ist, dazu kommen noch viele neue Kontakte mit anderen Streetfotografen.

Einen eigenen Internetauftritt  oder einen Blog zu erstellen und nur dort seine Fotos zu zeigen, halte ich persönlich aber für die bessere Variante. Das ist meist auf Dauer auch günstiger und schont die Nerven.

Bücher und Webseiten anderer inspirierender Fotografen anzusehen, Ausstellungen von Fotografen zu besuchen, nur ab und zu mal ein Foto in Foren oder auf Instagram zur „Diskussion“ zu stellen wenn man Feedback wünscht, ist sicher der bessere Weg.

Eine echte Ausstellung in seiner Heimatstadt zu organisieren und dort das reale Feedback der Besucher zu bekommen ist viel mehr Wert als eine bestimmte Anzahl von lieblosen likes.

Die eigenen Fotos drucken und ggf. verschenken, ein Buch gestalten und drucken lassen, es gibt viele tolle Ideen.

Das war übrigens vor Beginn der digitalen Fotografie auch schon so.

Ansonsten muss die eigene Fotografie in erster Linie Spaß machen, die selbst erstellten Fotografien müssen einem selbst gefallen. Das ist übrigens sehr wichtig, ich habe mich immer selbst gefragt „würdest du es dir zuhause an die Wand hängen?“, wenn ja, dann ist es in meinen Augen ein gutes Foto.

Berufsfotografen kommen dagegen natürlich nicht mehr an SocialMedia vorbei, hier müssen alle Kanäle ausgeschöpft werden, man verdient schliesslich seinen Lebensunterhalt damit. Reichweite und Social Networking sind hier sehr wichtig.

Für den Hobbyfotografen ist das aber eigentlich nicht zwingend notwendig, ausser er wünscht sich irgendwann mal davon leben zu können. Das hört man auch oft bei Casting Shows. Tja, wer möchte nicht mit den angenehmen Tätigkeiten viel Geld verdienen.

Ich denke nun schon länger darüber nach meinen Instagram Account ruhen zu lassen, ihn vielleicht nicht gleich zu löschen aber nur noch als „Werbung“ oder „Hinweis“ für meine eigene Webseite zu nutzen. Meine Webseite zu pflegen, einen Blog zu betreiben, mehr von meiner Freude an der Fotografie teilen, ganz unabhängig von likes und Followern, ohne genau zu wissen wer nun alles meine Zeilen liest oder meine Fotos betrachtet, fühlt sich irgendwie besser an.

Ich könnte ja trotzdem ab und an Instagram öffnen und dort Fotos ansehen. Und um einigen Freunden und Kollegen via Instagram Nachrichten schreiben zu können, möchte ich dann doch noch nicht ganz darauf verzichten.

Zu viel Medienkonsum fördert die eigene Kreativität nicht unbedingt. Wenn man täglich tausende Fotos betrachtet ist man am Abend womöglich frustriert und denkt man selbst könne da nicht mithalten. Dem ist aber nicht so.

Der ein oder andere könnte nun behaupten ich schreibe das hier alles nur aus Neid, weil man selbst keinen „Erfolg“ habe und deswegen alles schlecht reden möchte. Auch das stimmt so nicht.

Die Fotografie soll vom stressigen Berufsalltag ablenken und einfach Spaß machen. Sie soll aber nicht zum Zwang werden.

Bei einem Waldspaziergang habe ich vor einigen Tagen ganz ohne diesen Zwang fotografiert, Bäume, Sträucher, sicher waren das keine Kunstwerke, aber mir wurde von vielen gesagt die Fotos seien super. Das sieht man selbst gar nicht mehr wenn man nur noch versucht die „Top Shots“ zu produzieren, um im „Like-Kosmos“ mithalten zu können oder um endlich von den Top-Sites gefeatured zu werden. Und genau hier liegt das Problem, man vergisst warum man eigentlich fotografiert.

Natürlich muss am Ende jeder selbst wissen was er möchte.

SocialMedia, Insta-Lifestyle, die endlosen Diskussions-Threads in Fotoforen, aktiv auf einer reinen Fotoplattform wie flickr zu sein, oder die Variante der eigenen Webseite, vielleicht auch eine Kombination von diesen Dingen.

Was ist für euch die bessere Variante? Wie geht ihr mit SocialMedia hinsichtlich der Fotografie um?

Schreibt es in die Kommentare, wir freuen uns über Feedback zu diesem spannenden Thema.

Gruß,

Marc alias 99StreetStylez

6 Comments on “social media – was gibt es sonst noch neben instagram”

  1. Gute und interessanter Text. Da ich die großen „sozialen“ Netzwerke meide, kann ich mir von Instagramm kein eigenes Bild machen.

    Grüße

    1. Danke für deinen Kommentar Fred.
      Und danke für’s lesen, ist ja doch ein bissl länger geworden der Artikel 😉
      Gruß,
      Marc

  2. Interessanter Blog Eintrag. Vielen Dank für deine Arbeit und deine Tips. Ich denke, dass man immer mehr weg muss von dem „Ich poste jetzt mal schnell“, „Hauptsache posten“. Sondern schön in Ruhe für sich fotografieren und wenn man meinte es ist an der Zeit dann macht man es. Der Algorithmus ist mir ehrlich gesagt egal geworden. In erster Linie muss einem selbst das Foto zusagen, denn macht man es ja für sich und nicht für andere!

    1. Danke Philip für deinen Kommentar. Ja, so sehe ich das auch und gebe dir Recht. Ab und an mal ein Foto posten welches man selbst als gut gelungen findet muss schon noch drin sein. Das darf auch in sozialen Medien geschehen. Aber eben nicht nur dem Algorithmus tagtäglich stur folgen. Seit ich Instagram nicht mehr gefühlt 100mal täglich öffne um zu checken was alles „passiert“ ist, kommt langsam eine ganz andere Kreativität zurück. Ich glaube das lohnt sich.
      Gruß,
      Marc

  3. Hallo Marc, Danke für deinen super Beitrag! Ich bin da in vielen Dingen sehr ähnlicher Meinung. Was Insta damals auch schlau gemacht hat war die Möglichkeit die Fotos zu bearbeiten und mit schnellen und gutaussehenden Looks zu versehen. Die Fotos hat man nicht mal posten müssen und konnte diese bei sich speichern. Das war für die vielen normalen „Mobilknipser“ eine echte Bereicherung.
    Was mir persönlich bei Insta sehr gut gefallen hat ist die Timeline, in der die Fotos strikt der Reihe nach kommen. Also nicht wie z.B. bei Facebook, wenn man dort Fotos/Beiträge liked, wird mir von diesen Personen/Gruppen immer mehr angezeigt und andere Beiträge nicht mehr, was ich nicht gut finde.
    Mit dem Gegenliken auf Insta finde ich nicht unbedingt falsch. Natürlich like ich nicht stur entlang der Timeline. Ich sehe so ein Portal auch als eine Vernetzung mit anderen Fotografen. Wer also ein solcher Egomane ist und nie andere Beiträge liked, was will ich mit so einer Person. Viele Grüße und Danke nochmal.
    Frank alias frank.w.photography

  4. Toller Beitrag! Es ist großartig, Alternativen zu Instagram kennenzulernen. Es gibt so viele Plattformen da draußen, von denen ich noch nie gehört habe. Danke für die hilfreichen Informationen! Ellen Wade

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