meet&street 2023 – wir haben fertig…

Meet&Street – binnen kürzester Zeit hat sich eine fixe Idee zu dem Highlight der deutschen Streetfotografie-Szene entwickelt. Das Konzept ist einfach, ein jährliches ungezwungenes Treffen von Streetfotografen in wechselnden Städten jeweils am zweiten Juli-Wochenende. Aber der Begriff steht inzwischen für viel mehr. Er hat sich zum Synonym für eine wachsende, zunehmend aktive Community entwickelt, die aus dem Schatten und der digitalen Welt ins Licht der Öffentlichkeit drängt. Meet & Street steht für Freundschaft, familiäres und unvoreingenommenes Miteinander und dem Wunsch diesen Geist nach Außen zu tragen, etwas zu bewegen und zurück zu geben – von der Straße für die Straße!

Dessen bewußt haben wir voller Stolz, Vorfreude aber auch Respekt vergangenes Jahr den Staffelstab von unseren Freunden aus Hannover übernommen. Beschwingt von den tollen Eindrücken und der fantastischen Organisation haben wir uns an die Planung gemacht. Die Prämisse: Familientreffen. Wir wollten einen Rahmen bieten, in dem Freunde, Gleichgesinnte aber auch Street-Interessierte auf Augenhöhe Spaß miteinander haben können, sich austauschen und vernetzen sollten und zusammen der gemeinsamen Leidenschaft nachgehen konnten. Wir wollten aber auch den Charity-Gedanken unserer Vorgänger fortführen und unsere Kunstform nach Außen präsentieren, aufklären und für Akzeptanz werben. Und ich glaube, wir können nach all der Planung, Vorarbeit aber auch einigem Zittern jetzt nach diesem Wochenende zufrieden und stolz zurückblicken und sagen: mission acomplished.

Foto: Axel Eckenberger

Die harten Fakten: drei Tage strahlender Sonnenschein mit Temperaturen bis 34°C, knapp 200 Streetfotografen, gut 90 verkaufte Lose und insgesamt 1600€ an Spenden für den Straßenkreuzer e.V..

WOW! Hut ab und danke euch allen, die ihr das möglich gemacht habt. Meet & Street wäre nichts, all die Vorbereitung reine Makulatur ohne die fantastischen Menschen, die daran teilnehmen.

Im Nachhinein hätte uns eigentlich von vornherein klar sein können, es kann nur ein Fest werden, die Fortsetzung der vergangenen Jahre, das nahtlose Anknüpfen an die positive Stimmung von vor einem Jahr. Wahrscheinlich hätte das auch ohne unser Zutun funktioniert. Nichts desto trotz war es schön zu sehen, wie unser Konzept aufging und quasi alles wie von selbst zueinander fand.

Um bei der Wahrheit zu bleiben (und allen, uns als Organisatoren nachfolgenden, ein wenig die Angst zu nehmen), ganz wie in der Streetfotografie gehörte auch hier eine gute Portion Glück dazu. Angefangen bei Ilse Weiß vom Straßenkreuzer, die uns von Anfang an mit viel Begeisterung unterstützte und den Kontakt zum Künstlerhaus herstellte, hin zu Anna Schwarm, der dortigen Chefin und Hausherrin, rannten wir vor Ort viele offene Türen ein und trafen auf noch mehr Enthusiasmus und Unterstützung. Einen ganz, ganz lieben Dank an euch zwei persönlich und eure Teams bis hin zu den Straßenverkäufern, die am Samstag vor Ort waren. Ähnliches galt auch ein wenig für Werbebestrebungen. Hier entwickelte sich rasch eine Art Schneeballeffekt, man konnte in den sozialen Medien praktisch nicht anders, als über Meet & Street zu stolpern. 😁 Und so war dann am Ende alles in Nürnberg vertreten, was in der Szene Rang und Namen hat. Und schöner noch, viele viele neue Gesichter, die wie selbstverständlich einfach in die Community aufgenommen wurden.

Wir möchten euch einen weiteren Bericht vom Wochenende ersparen, davon gibt es inzwischen ohnehin schon eine ganze Reihe in Text, Ton und bewegten Bildern. Zudem dürfen wir uns auf einen sehr kurzweiligen Artikel von Marc Dessi in der Soul of Street #48 freuen.

(Eine möglichst vollständige link-Sammlung folgt am Ende.)

Gerne dürfen wir aber doch unseren lieben Samu zitieren, der wohl vielen von uns aus der Seele gesprochen hat und das Wesentliche wunderbar auf den Punkt gebracht hat: „…Diese zwei Tage waren mehr als nur ein Treffen – wir sind als Familie weiter zusammengewachsen. Das familiäre Gefühl, inmitten so vieler liebenswerter Menschen zu sein, hat uns verbunden und tief berührt. Wir hatten gemeinsam so viel Spaß und konnten unsere Leidenschaft in vollen Zügen genießen. Ich bin immer noch überwältigt von den Eindrücken und möchte mich bei jedem einzelnen von euch bedanken. Die Energie dieses Wochenendes wird mich bis zum nächsten Jahr tragen wenn wir uns in Hamburg wiedersehen. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung dieser wunderbaren Tradition.“

Der ein oder andere mag jetzt sagen: schon klar, aber ihr lebt doch trotzdem in eurer eigenen Welt, eurer kleinen Blase. Marc Barkowski von Soul of Street verließ diese daher dankenswerterweise und ging auf Stimmenfang bei denen, denen wir „unsere Welt“ näher bringen wollen:

Die erste Passantin, die ich ansprach, stand etwas abseits und beobachtete das Geschehen mit einem Lächeln. Nachdem ich ihr das Anliegen der Veranstaltung kurz erklärt hatte, fragte ich sie nach ihrer Meinung. Sie antwortete sehr freundlich und sagte, dass sie die Idee großartig finde. Sie liebe Fotos, und obwohl sie 74 Jahre alt und nicht mehr gut zu Fuß sei, genoss sie die Ausstellung. Sie war nicht mit dem Begriff „Streetfotografie“ vertraut, aber das schien für sie keine Rolle zu spielen. Sie sagte, dass sie nicht alles wissen müsse, solange ihr die Bilder gefallen. Auf meine Frage, ob sie gerne ein Bild mitnehmen würde, antwortete sie, dass es leider zu voll sei. Sie versprach jedoch, später – spätestens morgen – zurückzukommen und sich die Bilder noch einmal anzusehen.

Ein älterer Mann stand etwas abseits, rauchte eine Zigarette und beobachtete das Treiben. Er trug eine Canon-Kamera um den Hals, aber kein Teilnehmerbändchen. Als ich ihn fragte, ob er auch ein Streetfotograf sei, der an der Veranstaltung teilnahm, verneinte er. Er und seine Frau waren aus Würzburg angereist, um ein Wochenende in Nürnberg zu verbringen. Obwohl er den Begriff „Streetfotografie“ nicht kannte, bemerkte er, dass er auch auf der Straße fotografiere. Für ihn sei die Zuordnung der Begrifflichkeit nicht relevant. Er fotografiere schon seit seiner Kindheit, als er die Kamera seines Vaters „gemopst“ hatte. Auf meine Frage, ob er sich ein Bild mitnehmen möchte, lehnte er dankend ab. Er habe doch schon genug eigene Bilder. Die Idee der Veranstaltung fand er jedoch sehr toll und war begeistert von dem Treiben und dem Interesse an der Fotografie.

Spät am Abend, nachdem die Veranstaltung bereits vorbei war, kehrte ich zum Kunsthaus zurück. Es hingen nicht mehr allzu viele Bilder an der Glasfassade, aber es gab immer noch interessierte Passanten. Unter ihnen waren zwei englischsprachige junge Frauen, die ich ansprach und ihnen die Veranstaltung erklärte. Sie zeigten sich begeistert von der Idee. Obwohl sie mit dem Begriff „Streetfotografie“ nichts anfangen konnten, gefielen ihnen die Bilder sehr. Sie suchten sich jeweils ein Bild aus und verschwanden dann im Getümmel der Nürnberger Altstadt.

Noch mehr spannende Stimmen hat Kai Behrmann eingefangen und in seinem Podcast-Spezial zum Meet&Street veröffentlicht – das Hören lohnt sich!!

Was sagt uns jetzt diese repräsentative Umfrage? Wir kommen prinzipiell wohl gut an, auch wenn niemand weiß, was wir eigentlich machen… 🙈 Insofern lohnt es sich, sich bietende Gelegenheiten zu nutzen, um weiter in die Öffentlichkeit zu treten. Das haben wir am Meet & Street-Wochenende alle zusammen bravorös getan! Aber es bedarf noch einiges an Aufklärung und wir sollten nicht davon ausgehen, dass die Streetfotografie schon so in der breiten Masse angekommen ist, wie wir das gerne glauben würden. Daher möchten wir das kleine Image-Video, welches anlässlich des Meet & Street entstanden ist hiermit offiziell der Community schenken und allen zur freien Verfügung bereitstellen (download-link via mail@nuernberunposed.com).

Unseren lieben Freunden in Hamburg möchten wir ein glückliches Händchen in der Umsetzung wünschen –  ihr rockt das und wir freuen uns schon jetzt auf den 13.07.24! Wir sind dabei und auch jetzt schon für euch da – genau wie die Ushis aus Hannover uns zur Seite standen, könnt ihr auf unsere Unterstützung zählen.

Allen anderen dürfen wir sagen: keine Hemmungen, bringt euch ein, vernetzt euch weiterhin, bleibt aktiv und haltet den einmaligen und positiven Geist des Meet & Street am Leben. Nehmen wir den Druck raus und schrauben die Erwartungshaltung zurück. Wir brauchen nicht jedes Jahr neue Superlative, wir brauchen einen würdigen Rahmen für unser Familienfest und alles andere wird sich finden. In diesem Sinne sehen wir uns alle spätestens in einem Jahr wieder wenn es heißt: party on 🖕!

Hier ein paar unserer streetshots vom Wochenende:

Noch viel mehr Eindrücke und Bilder findet ihr auf den diversen Plattformen unter #meetandstreet23, oder auch in unseren highlights bei Instagram

Eure Nupsis

Hier die versprochene link-Sammlung:

13 Comments on “meet&street 2023 – wir haben fertig…”

  1. Whoop whoop… Ihr habt das gabz großartig organisiert und seid eine unfassbar gute Truppe :). Es war uns eine grosse Ehre Eure charmante Stadt kennenlernen zu dürfen. Wir freuen uns auf Hamburg!!!

    1. Vielen Dank ihr lieben – ich wiederhol mich, meet&street geht nur dank unserer fantastischen Community! Wir sehen uns…

  2. Das war ganz großes Kino. Vielen lieben Dank an die Nürnberger, Ihr seid großartig!
    Wir sehen uns in Hamburg:)

    1. Vielen. vielen Dank Sven – nicht zuletzt, dass ihr so zahlreich an unserer Seite standet! Ja, wir sehen uns und auch schon vorher, auf unsere Unterstützung könnt ihr zählen!

  3. ich freue mich so sehr das erstmal dabei gewesen zu sein . Mit Sicherheit nicht das letzte mal.
    Ein Neuankömmling sozusagen, ich bin vollkommen begeistert mit welcher Herzlichkeit ich hier aufgenommen wurde.
    Auch der ganze Enthusiasmus, die Begeisterung ist wie ein Funke auf mich übergesprungen.
    Danke vielmals an meine Nürnberger Community für dieses fenomenale Eventerlebnis.

    1. Wir haben zu danken, liebe Anna – dir und deinem ganzen Team, dass ihr uns so wunderbar unterstützt und damit das meet&street in der Form möglich gemacht habt!!

  4. Es ist faszinierend, was so alles los ist rund um Streetfotografie!
    Mit „meet&street-23“ habt ihr dem allen für 2-3 Tage Heimat gegeben,
    und Schub ohne Ende in die Zukunft hinein. Es war großartig bei Euch!

    Danke vielmals, und auf ein Wiedersehen… 😉

    Herzlich, Dirk

  5. Pingback: gastbeitrag: Dirk Trampedach - „Street Photography – Kreativer Seelenfrieden“ - streetphotography collective aus nürnberg %

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