meet and street ´22 hannover – the dream goes on…

Ein Jahr ist es her, dass wir uns ohne große Erwartungen nach Frankfurt aufmachten, um einem gemeinsamen Aufruf zum ersten Treffen der deutschen Streetfotografie-Community zu folgen.

Was uns dann erwartete war ein grandioses Wochenende zusammen mit vielen guten Freunden, einer spontanen Foto-Ausstellung, welche eine extrem positive Resonanz bei den Besuchern brachte und die feste Überzeugung aller Beteiligten, dass das nur der Anfang einer grandiosen Community sein wird!

Für die, die nicht dabei waren, hier nochmal der damalige Artikel

Der Termin stand fest, jedes zweite Wochenende im Juli und das bei jährlich wechselndem Veranstaltungsort. Um die Organisation der Veranstaltung möglichst breit zu Schultern, sollte die ganze Durchführung primär in die Hände der Kollektive gegeben werden. Und so dauerte es nicht lange, bis die Jungs der unposed society hannover Nägel mit Köpfen machten und ihre Heimatstadt Hannover für das Meet and Street 2022 zum place to be erklärten.

Hinter den Kulissen wurde daraufhin unermüdlich gearbeitet (vielleicht lasst ihr uns ja an euren Erfahrungen in einem eigenen Bericht teilhaben, liebe USHis) und das, was so nach und nach an Informationen durchsickerte, ließ die Vorfreude rasch steigen und steigen und steigen.

Erste offizielle Infos gab´s dann im April in der 40. Ausgabe der Soul of Street und spätestens danach fiel das Warten extrem schwer. Und auch, wenn die Vorfreude die schönste Freude sein soll, waren wir umso glücklicher als es endlich so weit war!

Am Samstag, den 09.07.22 um 05:32 Uhr setzte sich der ICE pünktlich (danke liebe Bahn) in Richtung Hannover in Bewegung. An Board Sebi, Wolfgang, Samu, Marc und Gerald. Kurz vor Zehn Uhr fuhren wir dann in Hannover im Hauptbahnhof ein. Zu Fuß ging es zum Treffpunkt am Opernplatz.

Hier versammelte sich auch schon die gesamte Streetfotografie-Gemeinde, mit einem großen „Hallo“. Viele der Teilnehmer waren schon am Tag zuvor oder gar Donnerstag angereist. Bilder der ersten Zusammenkünfte am Vorabend machten schnell die WhatsApp-Runde und ließen die, die noch nicht da waren, neidisch werden.

Was im Vorfeld bekannt war, dass es hier am Opernplatz am späten Nachmittag wieder eine gemeinsame Foto-Ausstellung geben sollte. Die „Ushis“ führten das Motto der Veranstaltungsreihe „von der Straße für die Straße“ den konsequenten Schritt weiter. Die ausgestellten Bilder durften/sollten gegen eine freiwillige Spende für ein gemeinnütziges Straßenprojekt mitgenommen werden. Zugute kam der Erlös in Hannover zu 100% der Zeitschrift Asphalt. Und um es schon mal vorwegzunehmen, es wurden gut 1.100 Euro an Spenden eingesammelt.

Grundvoraussetzung dafür war die tolle und überaus professionelle Organisation vor Ort, von der wir schon bei unserer Ankunft beeindruckt waren. Da standen mit schwarzer Plane bespannte Bauzäune mit großen Bannern, auf welchem das extra designte Logo prangte – „Meet and Street“.

An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an Mark Volz nach München, der das Logo entworfen und der Community geschenkt hat!

Sämtliche „USHis“ waren vor Ort. Sie begrüßten die Ankommenden, verteilten Namensaufkleber und erklärten das Konzept der Fotoausstellung. (Foto: Antje König)

Schon hier trafen wir viele liebgewonnene Freunde aus der Community sowie noch unbekannte Gesichter, von teilweise bekannten Instagramprofilen. Zu diesem Zeitpunkt spürte man bereits den Spirit und die familiäre Atmosphäre, welche wir bereits in Frankfurt erfahren haben und welche unsere Community seit Längerem auszeichnen. Einige Umarmungen später ging´s dann kurz ins Hotel, welches praktischerweise unmittelbar am Opernplatz gelegen war und in welchem der Großteil der Teilnehmer untergekommen war.

Foto: Sascha Vogel

10:30 Uhr, es folgten die kurze offizielle Eröffnung samt einführender Worte der locals sowie das obligatorische Gruppenfoto, bevor es geführt oder auf eigene Faust in unterschiedlich großen Gruppen durch Hannover ging.  Jeder nutzte die Zeit auf seine Art, wie gehabt, ganz ohne feste Vorgaben.

Nächster gemeinsamer Treffpunkt war am frühen Nachmittag der Stammkiosk der unposed society – Gottfried Feinkiosk -, ein sehr cooler Laden und auch hier wieder ein kleines Organisationsschmankerl, eine exklusive Happy Hour für die Teilnehmer des Meet and Street – Danke hierfür! Hier war dann v.a. socialising angesagt. Und abermals konnte sich jeder davon überzeugen, was das Meet and Street eigentlich ist, nämlich ein großes Familientreffen – eine Familie von an diesem Tag 80-100 Streetfotografen, die gemeinsam Spaß haben wollen, offen für alle Interessierten sind und ihre Kunst gemeinsam der Öffentlichkeit näherbringen wollen!

Dann wollte uns das Wetter kurzzeitig mal die Laune verderben, scheiterte aber kläglich. Weder Regen noch Wind oder ein umgewehter Bauzaun konnten aufhalten, was dann ab 17 Uhr begann – die public gallery, mit Spendeneinnahmen zugunsten des Asphalt-Magazins. Dank der zentralen Lage und der bereits im Vorfeld angeworfenen Werbetrommel fand sich schnell ein großes, interessiertes Publikum an der Foto-Ausstellung ein.

Und wie auch schon im vergangenen Jahr in Frankfurt entwickelten sich viele angeregte Gespräche zwischen Fotografen und dem Publikum. Wir hatten die Chance für unsere Streetfotografie einzustehen, sie den Menschen näher zu bringen, um Verständnis und Akzeptanz zu werben. Und natürlich ließ es nicht lange auf sich warten, bis die ersten Bilder ein neues Zuhause fanden.

Nach drei Stunden leerten sich Ausstellungsfläche und der Opernplatz immer mehr und so ließen wird den Tag (bis spät in die Nacht) an der Hotelbar ausklingen.

Nicht allerdings, ohne zuvor die offizielle Übergabe des Staffelstabes an das Kollektiv, welches das Treffen im kommenden Jahr ausrichten darf. (Foto: Marco Larousse) Und was im Vorfeld gerüchteweise schon die Runde machte und den ganzen Tag auf unseren neuen Shirts zu lesen war, war damit schließlich offiziell – wir sind Ausrichter des Meet and Street ´23 und freuen uns schon jetzt wahnsinnig euch alle am 08.07.2023 in Nürnberg begrüßen zu dürfen!

Wenige Stunden später, am nächsten Tag fanden sich dann die ersten mehr oder wenig verknitterten Gesichter zum Frühstück ein. Der Stimmung tat dies keinerlei Abbruch und diverse Grüppchen zogen dann auch nochmal los, um Hannover zu erkunden, bevor sich so nach und nach alle wieder in Richtung ihrer jeweiligen Heimat verabschiedeten. Erschöpft, aber ich behaupte mal durch die Bank weg glücklich und begeistert ging´s zurück in sämtliche Himmelsrichtungen – von Rostock bis Kempten, Düsseldorf bis Dresden, die gesamte Republik war vertreten. Und selbst die Schweiz ließ es sich nicht nehmen – liebe Grüße nochmal nach Zürich, Tom und Eugen!

Tja, ein Jahr Vorfreude und so schnell wie es am Ende dann vor der Tür stand, war es auch schon wieder vorbei… Was bleibt zu sagen? Hier wird´s jetzt noch persönlicher und es mag unterschiedliche Ansichten geben, aber ich bilde mir einfach mal ein, ich spreche vielen von euch aus der Seele. Für mich war es ein rundum gelungenes Event. Natürlich habe ich viele Fotos mit nach Hause gebracht und das ein oder andere Foto für den guten Zweck in Hannover gelassen. Ersteres war sicher nicht das primäre Ziel aber hallo, als Streetfotograf in einer neuen Stadt… Es ist immer etwas Besonderes mit „meiner crew“ zusammen auf Tour zu gehen und diesmal dann auch noch so viele Freunde aus ganz Deutschland wieder zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen bzw. Freundschaften zu schließen. Ich hab´s schon oft gesagt und wiederhol mich gerne – wir haben eine fantastische Community! Es ist wunderschön zu sehen, wie aus einer Vision Wirklichkeit wird, das ganze wächst, gedeiht und ein eigenes Leben entwickelt. Vielen, vielen Dank an euch, „USHis“, für euren Einsatz und eure Gastfreundschaft!

Ein Dank sollte auch an das Asphalt-Magazin sowie die Stadt Hannover für die Unterstützung gehen, bin mir noch nicht sicher, ob andere Kommunen auch so zugänglich sind. (Wünsche mir aber sehr, dass wir in einem Jahr ähnliches auch aus Nürnberg berichten dürfen…)

Ein wenig mache ich mir allerdings auch Sorgen. Ich hoffe, wir verlieren nicht das Wesentliche aus den Augen und gehen mit Sinn und Verstand sowie dem nötigen Augenmaß voran. Ich bin der Meinung ein Grundgedanke dieses Meet and Street muss das vorrangige Ziel bleiben – es soll ein Familientreffen sein, ein Familientreffen für unsere Community. Es darf nicht als Bühne für persönliche Interessen oder Profilierung verstanden werden. Klar wird es immer Unterschiede in der Präsenz und Wahrnehmung geben, aber letztlich wollen wir uns und unsere Fotografie möglichst geschlossen in der Öffentlichkeit präsentieren und so für Verständnis und Akzeptanz werben. Und ich hab´s an anderer Stelle schon mal gesagt, ja, wir haben eine Stimme und wir können was bewegen. Daher ist als letztes der Benefizgedanke ein erstrebenswerter und wichtiger Punkt.

Ich bin überzeugt davon, dass wir kommerzielle Gedanken strikt außen vorlassen und nicht versuchen sollten, immer mehr zu wollen und größer zu denken. Und damit meine ich nicht die Teilnehmerzahl. Wenn wir Jahr um Jahr versuchen, uns immer weiter zu überbieten, werden wir unser Event schneller selber wieder abschaffen, als es uns lieb ist. Die Grundidee war, die Ausrichtung/Organisation (zumindest anfänglich) bei den Kollektiven zu lassen, was für mich aus vielerlei Gründen nach wie vor Sinn macht, allen voran was „wo/manpower“ und Verteilung der Aufgaben angeht. Aber wir sollten nicht Einzelpersonen oder kleineren Gruppen durch immer größer werdenden Organisationsaufwand die Chance nehmen, sich einzubringen. Es gibt bei uns so viele Orte zu entdecken!

In diesem Sinne, freuen wir uns auf kommendes Jahr und lasst uns gemeinsam versuchen, uns unseren Spirit zu bewahren – wir wollen unseren Teil dazu beitragen!

Gerald und der Rest der „NUPsis“

PS: War das erste Mal in Hannover und hatte keine wirklichen (fotografischen) Erwartungen an die Stadt. Viel Hoffnung wurde mir im Vorfeld nicht gemacht (mal von den „Einheimischen“ abgesehen) aber ich wurde durchaus positiv überrascht! Denke, es lohnt sich durchaus, auch noch ein zweites Mal zu kommen…

Lasst euch inspirieren von unserer kleinen Galerie, mehr Bilder gibt´s in Instagram unter dem Gemeinsamen hashtag #meetandstreet22 und natürlich bei vielen unserer Freunde….

Und noch mehr von diesem genialen Wochenende:

5 Comments on “meet and street ´22 hannover – the dream goes on…”

  1. Ein wunderbarer Bericht und du sprichst mir aus der Seele! Vor allem mit dem letzten Absatz zum Thema, was uns ausmacht und was das Meet & Street ist und bleiben soll. Eben das von dir genannte Familientreffen ohne Kommerzialisierung und Profilierung einzelner. Aber mit Benefiz Gedanken, was eine tolle Sache ist! Allerdings auch immer nur so wie es eben am jeweiligen Ort möglich ist und ohne ein „muss“. Es wird sich zeigen was geht und ich freue mich schon wahnsinnig auf 2023 im schönen Frankenland 🙂

  2. Ein sehr schöner Artikel!!! Und ja: Wir sollten uns nicht jedes Jahr überbieten wollen. Der Vibe der Veranstaltung muss erhalten bleiben. Freuen uns schon sehr auf nächstes Jahr liebe NUPsis

  3. Danke für den tollen Artikel! Und ich unterschreibe sofort, dass das M&S keine kommerzielle Veranstaltung oder zur Bühne einzelner werden sollte. Ich freue mich auch schon auf den 08.07.23 in Nürnberg; das wird wieder ein Fest!!

  4. Danke für eure Kommentare. Wir NUP’sis werden uns ganz sicher Mühe geben für das MeetandStreet23.
    Wir freun uns auch schon ganz dolle!
    Gruß,
    Marc
    aka 99streetstylez

  5. Klasse Artikel. Nürnberg ist bei mir schon fest eingeplant, für nächstes Jahr. Ich hoffe ihr gebt ähnliche Infos an die Anreisenden, zu Hotels in der Nähe. So das wir uns Zeitnah Einschreiben können. Freue mich schon und hoffe die kalte Jahreszeit wird schnell vorüberfliegen, auf ein baldiges Wiedersehen.

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